In Tiere/Tierschutz

Intimpflege am Essenstisch

Katzenfreunde haben immer viel von den individuellen Schrullen und Possen ihres Stubentigers zu erzählen. Wir machen da keine Ausnahme. Unsere Lillifee, eine äußerst kommunikative Siam Foreign White (weiß mit blauen Augen, rosa Ohren, rosa Pfoten und rosa, na, Sie wissen schon), erfreut uns regelmäßig mit einer besonderen Gepflogenheit.

Sobald wir uns zum Essen niederlassen, die dampfenden Teller und ein Glas Rotwein vor uns, gesellt sich Lillifee hinzu und nimmt ihren Platz ein. Sie besitzt nämlich ebenfalls einen Stuhl am Tisch mit ihrem Katzenbänkchen darauf. Kaum führen wir die Gabel zum Mund, hört Lillifee auf, uns zu betrachten, setzt sich auf die Hinterbeine, spreizt dieselben und beginnt sich die, ähm, Muschi zu putzen. Und alles weitere da unten. Dies tut sie mit großer Hingabe und Sorgfalt. Nicht, dass ich ihre Gesellschaft nicht schätzte. Ich esse ja oft allein. Aber irgendwie bin ich dann peinlich berührt. Das Hinterfüßchen hoch über dem Kopf, stimmt die Katze ein Geschmatze und Geschlecke an, dass ich oft nicht mehr weiß, wo ich hingucken soll. Natürlich gucke ich ihr zu! Und sie schaut auch immer, ob sie tatsächlich Publikum hat …

Urban hat dafür eine Erklärung. Für ihn denkt Lillifee (Einspruch! Katze und denken?!), wir würden uns auch putzen, weil wir doch die Hände in den Mund stecken (Nein, wir essen nicht mit den Händen). Diese Theorie überzeugt mich nicht, zumal ich dieser nicht gerade cleveren Katze eine solche Transferleistung nicht zutraue.

Als ich allerdings ein Foto von ihrer Intimpflege machen wollte, passierte – nichts. Lillifee starrte mich nur an, verließ ihr Bänkchen, setzte sich unter meinen Stuhl, spreizte die Beine, und … Schämte sie sich etwa vor der Kamera?

Es wird wohl ein ewiges Geheimnis bleiben, doch genau diese Rätselhaftigkeit macht ja den Zauber von Katzen aus.

Kommentare

Kommentar schreiben