So isses aufm Dorf: Rurale Eindrücke einer Zugezogenen
(Teil 1, wird in loser Folge fortgesetzt)
Mannheim, die Stadt, aus der ich komme, ist ja nun nicht gerade der Großstadtbrüller. Doch die Quadratestadt verfügt über ein reges Kulturleben, und bin ich mal ausgegangen, habe ich auch weit nach meiner Studienzeit immer wieder ein bekanntes Gesicht getroffen. Oder man hat sich ohne großes Termingedöns einfach besucht.
Nach meinem Umzug aufs Dorf und in ein anderes Bundesland (12 Kilometer entfernt) hörte das schlagartig auf. Da saß ich nun, kümmerte mich neben der Arbeit um Haus, Garten und Tiere, ging nur noch in die Stadt, wenn es nötig war (zufällig treffen tat ich eh niemanden mehr), und wunderte mich, dass mich kaum jemand besuchte. Bis ich einem Phänomen auf die Spur gekommen bin: Der Mannheimer scheut den Weg über die Rheinbrücke!
Also galt es, hier ein Kontaktnetz zu spinnen. Und was liegt näher, als bei der Nachbarschaft anzufangen? Siehe da – es gab Perlen zu entdecken. Bekanntschaftsstiftend war der rot-weiße Kater Lucky, der mit selbstverständlicher Grandezza durch unseren Garten zu schnüren pflegt und so manches Stündchen auf einem erhöhten Platz verschläft. Irgendwann tauchten auch mal die Herrchen auf: die Brüder Bastian und Timo. Letzerer stellte sich als Unterhaltungskünstler mit Gesangsstudium und einer sehr feinen, charmanten Art heraus. Und hier ist er – Bühne frei für: Timo Maneri!