In So isses aufm Dorf, Sprache

Moda Palatina – das trägt die Pfalz

Im August findet in Edenkoben alljährlich das Open-Air-Festival Rock am Friedensdenkmal statt. Das ist eine wunderbare Veranstaltung, die ich regelmäßig besuche, wenn mir die Bands gefallen. Dieses Jahr spielten zwei Coverbands auf – eine gab die Hits von Whitesnake zum Besten (wer’s mag, okay), die andere Combo war aus Ungarn, nannte sich Iron Maidnem (majdnem heißt auf Ungarisch „fast“ – was für ein schönes Wortspiel) und coverte Iron Maiden. War der Knaller und ich glücklich.

Ein weiterer Star des Abends: das Publikum. Herrlich alte Leut‘, die Gesichter von Falten gezeichnet, die Physiognomie von Saumagen, Bratwurst und Schorle definiert. Die Stimmung war entspannt; man merkte, dass diese Menschen routiniert mit Feiern und Alkohol umgehen können.

Bedeckt waren diese Körper, wen wundert’s, mit Band-T-Shirts. Ausgeblichene, zu eng gewordene, vom Waschen ausgeleierte Shirts, aber auch neuere vom diesjährigen Wacken-Festival, und natürlich die alten, ausgefransten Kutten mit Badges – was gab es nicht alles zu sehen. Ich habe mir sagen lassen, dass es sogar Designer-Shirts auf altgemacht gäbe. Der Renner waren allerdings Pfalz-T-Shirts. Denn entlang der Weinstraße ist man stolz auf seine Freizeitbeschäftigungen und zeigt das gerne in Wort und Bild:

  • Der tut nix, der will nur Schorle
  •  Schorle-Queen
  •  Lewwerworschd – made in Pfalz

Andere demonstrieren Selbstbewusstsein:

  •  Uffbasse. Seine Exzellenz, der Pfälzer, betritt das Gebäude
  •  Keiner ist perfekt, aber als Pfälzer ist man verdammt nah dran
  •  Die besten kommen aus Rheinland-Pfalz. An allen anderen hat Gott nur trainiert.

Ende des Monats, zum Tag der autofreien Weinstraße, war ein T-Shirt prominent zu sehen. Es trug die kryptische Abkürzung „WNSTR“. Eingeweihte wissen natürlich, dass hiermit die Weinstraße gemeint ist.

Ich sollte mir mal ein Design für unser Neuhofen ausdenken. Irgendwas mit Gummistiefeln und Kartoffeln.

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