Gut neigedabbt?
Wörter, die niemand schreibt, Teil 5: dabbe
Mit meiner Frage interessiert mich, ob Sie gut ins neue Jahr gekommen sind (Ich hoffe es). Denn besser reintreten als reinrutschen. Man könnte sich so leicht was brechen.
Sie merken: „neidabbe“ bedeutet in unserer Kurpfälzer Sprache: reintreten. Die populärste Konnotation bei diesem Wort ist das Neidabbe in Hundekot.
Es könnte aber auch vom Verb „tappen, tapern“ oder „sich trollen“ kommen. So „dabbt ma hääm“ oder „wohie“. Sicherlich ist dabei nicht die eleganteste Art der Fortbewegung gemeint. Auch beim Übertritt ins neue Jahr – ganz nüchtern sind in diesem Moment ja die wenigsten … Davon abgeleitet ist übrigens das Substantiv „Dabbes“, die Bezeichnung für einen etwas tollpatschigen Menschen.
Nicht ganz unwichtig: Man dabbt nicht einfach irgendwo nei, sondern „duud neidabbe“. „Due“ – tun – ist also ein entscheidendes Modalverb in unserem Dialekt. Der Konjunktiv ist entsprechend und nicht ganz unkompliziert: „neidabbe due deed‘.
Wie diese Regeln zum richtigen Gebrauch von „dabbe“ in der Praxis funktionieren, erklären Ihnen Die ZWEIfler – das Kabarettduo Michael Angierski und Elmar Thüner – im Audiofile unten. Sie sind seit rund 30 Jahren auf den Kabarettbühnen der Kurpfalz und drüber hinaus unterwegs und müssen es wissen. Hörenswert!
(Bildquelle: Fotolia, Audio: Die ZWEIfler)